NEVAP fordert Umdenken von Kostenträgern

Der Niedersächsische Evangelische Verband für Altenhilfe und Pflege e.V. (NEVAP) blickt besorgt auf die Entwicklungen im Verhandlungsgeschehen der ambulanten Pflege in Niedersachsen.

In den nächsten Tagen und Wochen wird sich zeigen, ob die tariflichen Gestehungskosten der diakonischen ambulanten Dienste eine ausreichende Refinanzierung erfahren. Wir sind nicht dafür verantwortlich, dass die Pflegeversicherung zu wenig Leistungen vorsieht, um ausreichendes und angemessen vergütetes Pflegefachpersonal für die Versicherten zu refinanzieren.

Ambulante Pflege ist seit Jahren in Niedersachsen chronisch unterfinanziert. Alle Versuche, Kostenträger von den notwendigen Vergütungen für tarifgebundene Dienste zu überzeugen sind bisher gescheitert. Wenn die Vertreter der Pflegekassen in Niedersachsen zu der einzigen Erkenntnis gelangen, dass bei einer Preiserhöhung um 20 Prozent der Pflegedienst nicht mehr an fünf, sondern nur noch an vier Tagen zu den Betroffenen kommt, wird es Zeit, dass sich die Spitzen der Kostenträger darum kümmern, das sich die Leistungen verbessern. Denn die Lösung kann nicht darin bestehen, ambulanten Diensten, die einen Tarif anwenden, eine auskömmliche Refinanzierung zu verwehren.

Immer noch werden Mitarbeitende in der Pflege niedriger bezahlt als Mitarbeitende in der Diakonie mit vergleichbaren Qualifikationen. Eine Angleichung der allgemeinen Tarifsteigerungen und besseren Arbeitsbedingungen sind notwendig, um zukünftig Menschen für den Beruf zu gewinnen. Dies wird mehr Geld kosten, zusätzlich zu den derzeit nicht auskömmlichen Vergütungen.

Wir werden uns nicht die Frage stellen, mit wieviel weiterer Arbeitsverdichtung oder Qualitätsabsenkung die Leistungen noch angeboten werden können. Wir werden bewerten, ob es noch möglich ist, die Pflegeleistungen zu tariflichen Bedingungen und angemessenen Arbeitsbedingungen anzubieten. Dies sind wir unseren Kunden und Mitarbeitenden schuldig.