DEVAP-Werkstattgespräche 2020

Die Krise der Pflege ist auch eine Krise der Pflegeversicherung. Viele pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen sind durch die Eigenbeiträge überfordert, die im Besonderen die Pflege in Einrichtungen ihnen abverlangt. Zugleich sind notwendige hauswirtschaftliche und pflegerische Leistungen besonders in der ambulanten Versorgung nicht ausreichend finanziert.

In der politischen Diskussion wird immer deutlicher, dass eine grundlegende Neuorientierung der Pflegeversicherung notwendig ist.

Die Diakonie Deutschland und der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege e.V. bringen sich aktiv und erfolgreich in diese Diskussion ein. Sie haben umfangreiche konzeptionelle Vorschläge vorgelegt, die an vielen Stellen aufgenommen und diskutiert werden.

Diese Reformideen sollen bei zwei Werkstattgesprächen am 16. Januar in Hannover und am 12. Februar in Osnabrück vorgestellt und gemeinsam an Hand folgender Umsetzungsfragen diskutiert werden:

1. Die geforderte Überwindung der Sektorengrenze zwischen ambulanter und stationärer Versorgung: Wo und wie gelingt eine Versorgung, die pflegebedürftige Menschen in unterschiedlichen Wohn- und Lebenssituationen kontinuierlich unterstützt und selbstbestimmte Übergänge ermöglicht?

2. Die sozialräumliche Orientierung der Pflegeeinrichtungen und die Gewinnung von bürgerschaftlichem Engagement: Wie wird Pflege zukünftig dem Anspruch gerecht, sich auch in der Situation der Pflege „zuhause“ zu wissen? Wie wird eine gute Versorgung durch das Zusammenspiel verschiedener Akteure im Gemeinwesen unter den Bedingungen des demografischen Wandels in Zukunft gelingen?

Dabei sollen die Erfahrung, Expertise und Einschätzung ambulanter Dienste sowie voll- und teilstationärer Einrichtungen des Diakonischen Werkes evangelischer Kirchen in Niedersachsen zu Wort kommen.