Pflegeberufereform: NEVAP und Fachverband Diakonische Schulen im Austausch

Die seit Anfang 2020 wirksame Reform der Ausbildungen in der Pflege war Gegenstand eines Informationsaustausches zwischen dem Vorstand des Niedersächsischen Evangelischen Verbandes für Altenhilfe und Pflege und dem Fachverband Diakonischer Schulen am 8. Februar in Hannover.

Im Fokus des Gesprächs standen die Auswirkungen bei der praktischen Umsetzung der neuen generalistischen Ausbildung. Einig waren sich die Vertretungen beider Verbände darüber, dass es gerade zu Beginn sinnvoll wäre, aus Drittmitteln finanzierte regionale Koordinatorenstellen, wie etwa im Kreis Harburg, einzurichten, die die notwendige Vernetzung der praktischen Ausbildungsstätten mit den Schulen begleiten könnten.

Margrit Weithäuser, Vorsitzende des Fachverbandes Diakonischer Schulen, äußerte die Befürchtung, dass sich für die Schulen durch eine feste Begrenzung der Auszubildendenzahlen pro Schulklasse Probleme ergeben könnten. Gerade im ersten Jahr brächen erfahrungsgemäß mehrere Schülerinnen und Schüler die Ausbildung wieder ab. Diese Lücken könnten nicht mehr durch nachrückende Auszubildende gefüllt werden. Ihr Verband plädiere deshalb für flexiblere Grenzen. Außerdem sei absehbar, dass es zu wenig Einsatzmöglichkeiten im Bereich der Pädiatrie und in ambulanten Diensten geben werde.

Begrüßt wurde die Einigung der Partner der Ausbildungsallianz in Niedersachsen zum Thema Referenzwerte. Dies schaffe Orientierung für die Praxis vor Ort.

NEVAP-Vorstandsmitglieder benannten Probleme, die sich für die Einrichtungen und Dienste ergäben: Die obligatorische Vollzeit-Ausbildungsform sei schlecht vereinbar mit dem häufigen Bedürfnis der Mitarbeitenden nach Teilzeitangeboten.

Der Informationsbedarf der Praktiker aus den Einrichtungen sei groß, betonte Dagmar Schmidt, Pflege-Referentin des Diakonischen Werkes in Niedersachsen. Sie berichtete vom großen Interesse am Fachtag zur Pflegeberufereform, der am 22. Januar stattgefunden hatte.
Die diakonischen Fachverbände vereinbarten einen weiteren Austausch zu Beginn des Jahres 2021.